2019 Oktober: Kolumbien – Sierra Nevada / Santa Marta
In Cartagena, im Norden von Kolumbien angekommen, empfing mich Marcos, mein Fahrer und hauptsächlich wichtiger Mittelsmann und Vertrauensmann für den Zugang zu den recht zurückhaltenden indigenen Völkern der Kogi und Arhuaca.
Es gab auch gleich eine Planänderung. Wir mussten die Tour in die Berge der Sierra Nevada Santa Marta vorziehen, da ein weiterer Mittelsmann uns nur zu diesem bestimmten Zeitpunkt hätte mitnehmen können. Da das Kennenlernen und Fotografieren der Indigenen Völker der Kogi und Arhuaca für mich im Vordergrund stand, verzichtete ich gern auf die Besichtigung der doch sehr schönen Kolonialstädte Cartagenas und Baranquillo und wir fuhren direkt zu unserem Startpunkt an der westlichen Flanke der Sierra Nevada.
Nach mehrstündiger Fahrt auf felsigen Wegen mit einem Toyota 4x4 Motor mit verrosteter Karosserie und weiteren 3 Stunden Trecking kamen wir an den Rand eines Dorfes der Kogi. Einlass war uns noch verwehrt, da der Ältestenrat zusammenkommen musste, um über mein Ansinnen, der Fotografie zu entscheiden. Also übernachteten wir in einer Hängematte im Freien auf einem Grundstück einer außerhalb des Dorfes wohnenden Familie. Sie waren sehr herzlich und gastfreundlich mit uns und ließen uns an ihren Mahlzeiten mit teilhaben.
Aus einer Nacht in der Hängematte wurden zwei, bis uns ein Bote am frühen Morgen, ich glaube es war 6 Uhr, sofort holen ließ. Ich musste persönlich vor dem Ältestenrat vorsprechen, erzählen über meine Heimat, meine Familie, meinen Familienstand und den Grund für mein Anliegen. Ehrlich gesagt war ich ein bisschen aufgeregt, obwohl ich schon reichhaltige Erfahrungen im Umgang mit Naturvölkern in Süd- und Ostafrika gemacht hatte, wobei diese sehr positive waren. Aber alles ging gut und ich bekam die Genehmigung zum Fotografieren und auch die Dorfbewohner waren angehalten mit mir diesbezüglich zu kooperieren. Ich war überglücklich und hatte wieder eine neue Erfahrung, wenn auch andere gemacht.
